Dem freien Wort eine freie Bahn. Wir sind in diesem Punkt – vielleicht – verwöhnt. Doch in grossen Teilen der Welt wagt einer oder eine viel, wenn sie sich dieses freie Wort herausnimmt. In diesem Sinn ist das Free Word Center in London Farringdon auch ein Signal. Nebst einem Café und einem Arbeitsraum umfasst das Center einen Veranstaltungsaal und Büros, in denen nebst anderen auch der englische PEN Quartier gefunden hat.
Die politischen Aspekte des freien (literarischen) Worts (Free Speech) sind ein zentraler Aspekt. Daneben aber bietet das Free Word Center auch Schreibkurse für Kinder und Erwachsene an oder widmet sich Aspekten der digitalen Literatur. Lesen, Schreiben, Verlegen geraten von verschiedenen Seiten her in Bewegung und/oder Bedrängnis. Ein zentraler Schwerpunkt des Sommers 2014 ist dem Wetter gewidmet, dem Klimawandel und allen Fragen, die sich auch literarisch darum ranken. «What Sort of Story is Climate Change?» lautet eines der Themen, das sich mit dem Narrativ Klimawandel auseinandersetzt.
Um diese thematische Vielfalt ist seit der Gründung im Sommer 2009 ein kreatives Laboratorium, ein ausgesprochen lebendiger Begegnungsort entstanden, in dem Literatur eingebettet ist in soziale und politische Kontexte. Dass die Sprache dabei nicht zu kurz kommen darf, signalisieren die Tafeln, die täglich vor dem Centre angebracht werden mit schönen, seltenen, verschrobenen Worten, die unbedingt in Erinnerung zu behalten sind.

An dieser Stelle publizieren wir sporadisch Korrespondenz aus dem Ausland: Beat Mazenauer berichtet aus London, Roland Früh aus New York, Gina Bucher aus Berlin. Zuletzt aus New York: How to become an alpinist?