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Mitteilung 2024-03-15 [Ludwig Hohl «Die vorletzte Station»]: Jens-Peter Kusch bespricht Ludwig Hohls «Die vorletzte Station» für Viceversaliteratur.ch.

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Mitteilung 2024-03-11 [A*dS verteidigt Übersetzer*innen]: Der A*dS verteidigt den Beruf der Übersetzenden.

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Mitteilung 2024-03-08 [SIKJM-Preis-Shortlist]: Endlich da: Die Shortlist des Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreises 2024.

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Mitteilung 2024-03-01 [A*dS-Lexikon]: Wer macht was im Literaturbetrieb? A*dS-Lexikon schafft Übersicht.

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Mitteilung 2024-02-26 [Literaturhaus Aargau: Langsamstes Buch der Welt]: Das Aargauer Literaturhaus startet das langsamste Buch der Welt.

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Mitteilung 2024-02-23 [SRF-«Kulturplatz» «Leselust oder Lesefrust?»]: Der «Kulturplatz» von SRF widmet sich der Frage, ob die Leselust verloren geht.

Lesetipp

Jean-Henri Fabre, Erinnerungen eines Insektenforschers: Politisch brisant, gesellschaftlich relevant, von greller Dramatik. All dies sind die "Erinnerungen eines Insektenforschers" von Jean-Henri Fabre (1823-1915) mit Sicherheit nicht. Der französische Forscher, ein Pionier der Verhaltensforschung, zielt ins Kleine, Unscheinbare. Mit dem mikroskopischen Auge des Feldforschers entdeckt und beschreibt er eine Welt, die sich unserem Blick weitgehend verschliesst, nicht weil wir nicht sehen könnten, sondern weil uns die Geduld und die Erfahrung dafür fehlen. Fabre ist ein genauer Beobachter, und er ist obendrein ein ausgeprägter Stilist, der seine Forschungen mit luzider Präzision zu formulieren weiss. 1912 wurde er sogar für den Literatur-Nobelpreis vorgeschlagen. Dies macht seine "Erinnerungen" lesenswert und reizvoll. Dabei erweist sich Fabre nicht als kühler Positivist, sondern als ein sanfter Beobachter, der mit hoher Empathie und Sensibilität berichtet und in sein immenses Wissen über Insekten stets auch dessen Grenzen, das Nicht-Weiter-Wissen mit einschliesst. Vieles bleibt selbst ihm und seinem mikroskopischen Blick verborgen - was ihn aber nicht weiter stört. Zeitlebends verhielt sich Fabre allen Theorien gegenüber höchst reserviert. Es gab für ihn Höheres bei der Beobachtung von Insekten: "das genaue, liebevolle Studium ihres Lebens, das Untersuchen ihres Organismus und mehr noch ihrer Fähigkeiten." Nur so lässt sich ihr Leben ergründen. Er war fasziniert von der Erfindungskraft der Natur, entsprechend setzte er höchstes Vertrauen in die Schöpfung, die alles aufs Beste eingerichtet hat und keinerlei akademische Belehrung benötigt. Präzis legt er dar, was die Knotenwespe intuitiv alles weiss, wenn sie ihre Beute sucht und lähmt, um mit Witz anzufügen, dass für eine solche Glanzleistung die Kompetenz einer "Akademie von Anatomen und Physiologen" notwendig wäre. Den ersten seiner zehn Erinnerungsbände, der vornehmlich von Pillendrehern und Wespen handelt, hat Fabre im Nachwort seinem bereits mit 16 Jahren verstorbenen Sohn gewidmet. Immer wieder bringt er sich selbst mit ins Spiel. Das Gedenken an Orte und Umstände seiner Forschungen begleitet die Aufzeichnungen. Manchmal macht es fast den Anschein, dass Fabre nicht bloss sachlich beobachtet, sondern leidenschaftlich ins Innere von biologischen Organismen eindringt und so zu gewagten Vergleichen gelangt: "Die Augen einiger Bremsen, prachtvoll golden und mit drei purpurroten Streifen, werden schnell matt und trübe wie die eines sterbenden Menschen." Fabre will die Verhaltenslogik und -ökonomie des Pillendrehers oder der Knotenwespe von Grund auf verstehen. So verleiht er seinen Beobachtungen zugleich einen erzählerischen Rahmen, der entfernt auch politische und ökologische Dimensionen anklingen lässt. In Fabres Beobachtungen drückt sich ein Weltbild aus, das - vielleicht unmodern - dem Respekt vor der Schöpfung höchste Priorität einräumt. (Beat Mazenauer)

Lesetipp

Rolf Lappert, Pampa Blues: Mit 16 Jahren in einem Kaff wie Wingroden zu leben, mit gerade mal einer Tankstelle, einem Laden, Post, Baggersee, Kneipe und einem Coiffeursalon, das ist nicht gerade das, was man einem Jugendlichen wünscht. Ben, der Ich-Erzähler in Rolf Lapperts erstem Jugendroman «Pampa Blues», hat keine andere Wahl, als das Leben dort Kaff auszusitzen, in dem «sogar die Hunde saufen». Sein Vater ist tot, die Mutter tingelt mit einer Jazzband durch Europa und überlässt ihrem Sohn die Pflege des dementen Grossvaters, bei dem er auf dem Papier eine Gärtnerlehre absolviert. So bleibt Ben dort, wo er eigentlich nichts verloren hat, und bastelt in der Freizeit an einem alten VW-Bus rum, mit dem er, wenn er 18 ist, nach Afrika aufbrechen will. Er sitzt mit schrägen Typen am Stammtisch, trinkt Bier und hängt sich an einen abgehalfterten Golfprofi, der sich in den Kopf gesetzt hat, das Dorf zur Touristenattraktion zu machen – mit Fun Park und Golfplatz. Als eine junge Frau mit Fotokamera um den Hals auftaucht, glaubt Maslow schon, sein Trick mit einem selbstgebastelten UFO habe funktioniert. Aber statt lockenden Presseberichten kommt Wingroden – dass der Ortsname ein Anagramm von Nirgendwo ist, lässt sich leicht erahnen – wegen eines Mordes in die Schlagzeilen. Und Ben, der sich in die vermeintliche Journalistin verliebt hat, muss sich nach einem Ausbruchsversuch eingestehen, dass ihm der Ort und seine Bewohner mehr ans Herz gewachsen sind als ihm lieb ist. Rolf Lappert zeichnet einen Protagonisten, der seine Umgebung mit klarem, aber nie verächtlichem Blick beobachtet. Er versteht es, eine atmosphärisch dichte Adoleszenzgeschichte über einen nur ein bisschen aus der Welt gefallenen Jugendlichen zu erzählen, die im zweiten Teil richtig Fahrt aufnimmt. Christine Tresch (Quelle: SIKJM)

Lesetipp

Dragica Rajčić, Glück: Glück ist ein kroatisches Dorf, in dem traditionelle Gesetze gelten. Der Mann ist das Oberhaupt der Familie, und wenn er will, schlägt er seine Frau und seine Kinder. Er tut es aus verletztem Stolz oder im Suff. Ana Jagoda kennt das zur Genüge. Wie andere Kinder betet sie zu Gott, dass er den Vater zum Verschwinden bringe. Ausser Haus sucht sie deshalb Zuflucht bei Igor, auch er wurde geschlagen. Mit ihm ist das Küssen schön, aber beide wissen nicht, wann die Sehnsucht in Wirklichkeit umschlägt. Ana erleidet einen Abort, erhält neue Schläge, heiratet Igor nach zähen Verhandlungen zwischen den Familien und flieht mit ihm nach Amerika. Hier schlägt auch er seine Frau, wenn ihm danach ist. Ana findet, im Frauenhaus Unterschlupf. Das Schreiben und Erinnern helfen ihr, aus dem Teufelskreis hinauszufinden.

Neuerscheinungen

Michael Hampe: Wozu? Eine Philosophie der Zwecklosigkeit. Hanser Verlag.

Neuerscheinungen

Nicola Bardola: Der größtmögliche Beweis für Liebe. Nagel und Kimche.

Nachrichten

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