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Mitteilung 2024-03-18 [Eventi letterari Monte Verità 2024]: Vom 21.-24.03.24 finden wieder Eventi letterari Monte Verità statt.
Mitteilung 2024-03-15 [Ludwig Hohl «Die vorletzte Station»]: Jens-Peter Kusch bespricht Ludwig Hohls «Die vorletzte Station» für Viceversaliteratur.ch.
Mitteilung 2024-03-11 [A*dS verteidigt Übersetzer*innen]: Der A*dS verteidigt den Beruf der Übersetzenden.
Mitteilung 2024-03-08 [SIKJM-Preis-Shortlist]: Endlich da: Die Shortlist des Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreises 2024.
Mitteilung 2024-03-01 [A*dS-Lexikon]: Wer macht was im Literaturbetrieb? A*dS-Lexikon schafft Übersicht.
Mitteilung 2024-02-26 [Literaturhaus Aargau: Langsamstes Buch der Welt]: Das Aargauer Literaturhaus startet das langsamste Buch der Welt.
Dieter Zwicky, Vroeling: "Ich erfinde einfach etwas, auch weil es gut klingt (das muss es)", sagte Dieter Zwicky anlässlich einer Lesung, "und statte es einigermassen genau aus, dass es innerhalb des Satzes stimmig klingt". Genau so hält er es in seinem Buch "Vroeling". Im Zentrum des Buchs steht die Mutter mit ihrer polnischen Kindheit, ihrem Halbonkel Mlido, ihren Freundinnen Zabrina und Josée-Pina. Dabei geraten im Frühlingsknospen von Zwickys Sprache die Dinge munter durcheinander und spielen mal hier, mal da auf der weiten Welt. Die losen Sätze und kurzen Absätze fügen sich locker aneinander, allein die wiederkehrende Formel „sagt Mutter“ hält sie im Takt. „Achtung! Wir verbiegen die Wirklichkeit“, mahnt Zwicky zur Vorsicht, denn was wahr ist und was imaginiert, bleibt nicht zu entscheiden. Gleich anfangs heisst es, dass Mutter „im südpolnischen Zabriskie Punkt siebzehn Uhr“ auf die Welt gekommen sei. In die präzise Angabe mischt sich umgehend Zweifel, nicht nur, weil das polnische Zabriskie ("ein schönes Wort") auf der Karte kaum auffindbar ist, sondern auch, weil der „Zabriskie Point“ im amerikanischen Death Valley liegt. Mit leichter Hand fächert Zwicky alle die mütterlichen Erinnerungen und Anekdoten auf. Er liebt die Lücken und losen Enden, die Bindeglieder, die seine Sprache beweglich halten. Der Konjunktiv ist der Modus seines Erzählens: So hätte es sein können. Das befreit auch die Lektüre dieses fröhlich spriessenden Buches. Die kleinen Dinge nehmen Gestalt an – und ja, am Ende fügen sie sich in ein funkelndes, farbiges Ganzes, „schwer verliebt in die Herrlichkeit, die Wiederholung“, wie es Mutter im Gedächtnis aufgehoben hat. PS: Dass Zwicky ein wunderbarer Interpret seiner selbst ist, lässt sich an der integralen Lesung nachhören, die auf CD zum Buch erschienen ist. (Beat Mazenauer)
Eva Maria Leuenberger, kyung: Eva Maria Leuenbergers Gedichtband „kyung“ ist ein eigenwillig funkelndes poetisches Juwel. Der Titel spielt auf die Dichterin und Künstlerin Theresa Hak Kyung Cha (1951-1982) an, die 1982 in einem New Yorker Parkhaus „von einem sicherheitsbediensteten und serientäter vergewaltigt und erwürgt“ wurde. Sie hinterliess ein noch unpubliziertes „Buch über Identität, Macht und Sprache“, „Dictée“, das Leuenberger zu einer Hommage an die Dichterin anregt, worin sie, wie Kyung, der eigenen Biographie und dem eigenen Schmerz „nachtastet“. Das poetische Vorbild und das lyrische Ich überlagern sich in einem vielstimmigen Text. Er verleiht der intimen Zwiesprache eine Form, die ihre Verwandtschaft intensiv und eindringlich spürbar macht. Eva Maria Leuenbergers „kyung“ ist ein literarischer Hybrid, lyrisch und essayistisch zugleich. Mit ihrer eigenwilligen persönlichen Handschrift befreit sich die Autorin von allen formalen Zwängen. Mit kurzen Prosapassagen, vereinzelten Gedichte und flüchtigen, oft leitmotivisch wiederholten Zitat- und Gedankensplitter erzeugt sie ein fliessendes, zugleich brüchiges Kontinuum, das auch der Leere, der Stille viel Raum lässt. Die weissen Seiten spiegeln ein beklemmendes Schweigen ebenso wie etwas (sich selbst) Beschwörendes, in dem ein leidenschaftlicher Appell gegen Gewalt und Ausbeutung mitklingt.
Eugène, Ein unfassbares Land: Woran erinnere ich mich, wenn ich an meine Kindheit denke? Wie erzähle ich mein Leben? Der Lausanner Schriftsteller Eugène hat auf das autobiografische Problem eine ebenso simple wie bestechende Antwort gefunden: Er kristallisiert seine Kindheit in zwanzig Dingen. Sein Roman Ein unfassbares Land/La Vallée de la Jeunesse erzählt in kindlicher Logik von Dingen, «die gut für mich waren» und von solchen, «die schlecht für mich waren». Ein Kilo Tomaten, ein Postpaket, ein Anatomiebuch, der Rosarote Panther, ein Moped, ein Schuh, der auf einer Bergwanderung im Schlamm steckenbleibt – all diese Gegenstände bergen Erinnerungen und Verwicklungen. Und weil Dinge, wie wir aus Walter Benjamins Berliner Kindheit wissen, ein Eigenleben führen, ist im Vorneherein nie klar, ob Eugènes rasante Erzählungen in Richtung Komik oder Tragik ausschlagen. Ebenso unvorhersehbar ist der Alltag für den jugendlichen Ich-Erzähler und seine Familie in der fremden Schweiz, wo sie nach der Flucht aus Rumänien gelandet sind. Mit Humor und Sinn fürs Absurde erzählt Eugène, der mit vollem Namen Eugène Meiltz heisst, die Migrationsgeschichte seiner Familie. Vor allem aber ist Ein unfassbares Land ein Buch über die existenzielle Herausforderung des Erwachsenwerdens. Die Jugend des Ich-Erzählers endet in dem Moment, in dem sein Vater stirbt. Doch die Liebe zu den Dingen bleibt. Die vielleicht schönste Geschichte ist dem Reisenotizbuch gewidmet, in dem der erwachsene Erzähler in Syrien materielle Spuren sammelt, z.B. einen Flecken Humus oder Meerwasser, und dadurch in einem Café in Damaskus selber zum Geschichtenerzähler wird. Dass man diesen Text einst als Hommage an eine vom Krieg zerstörte Kultur lesen würde, konnte Eugène beim Schreiben noch nicht wissen. (Martina Läubli)
Katja Alves: Der beste Fussballer aller Zeiten oder: Die Wahrheit ist nichts für Feiglinge. Schneiderbuch.
Martin Suter: Allmen und Herr Weynfeldt. Diogenes Verlag.
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