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Drei Fragen an Sabine Graf, Intendantin am Literaturhaus Zentralschweiz lit.z
Die Vor- und Nachteile Ihres (vermutlich) digitalen Arbeitsalltags: Wie arbeiten Sie, wie lesen Sie?
Ich greife zum Telefonhörer, nehme das Handy ab, ich maile, ich google, ich führe Gespräche, treffe mich mit Menschen, Texte entstehen am Bildschirm, Notizen im Notizbuch, je nach Situation greife ich zur einen oder anderen «Kulturtechnik»
– und ich nehme mir die Freiheit, nicht jederzeit erreichbar zu sein, die Muse küsst mich weniger beim Surfen denn beim Flanieren durch (gedruckte) Bücher und Landschaften.
Was bedeutet «Literatur vermitteln» im Jahr 2016?
Als Leiterin eines Literaturhauses bedeutet es für mich (Konzentrations-) Räume und Begegnungsmöglichkeiten zwischen Schreibenden, Akteuren aus der Literaturszene und kulturaffinen Menschen herzustellen, im analogen Raum: Sei es im Rahmen von Lesungen, Gesprächen und Schreibwerkstätten, sei es in der Bar des «Blauen Salons» in der Rosenburg, wo das lit.z seinen Sitz hat.
Die Zukunft des Buches: Welche Entwicklungen wünschen Sie sich persönlich?
Ich wünsche mir, dass jede literarische Publikation auch zukünftig den Furor und die individuelle Handschrift ihres Autors und des Verlags trägt, unabhängig vom Trägermedium digital oder print. Und ich wünsche mir, dass die Nachfrage nach Lektüre, Reflexion und künstlerischen Refugien anhält.
Sabine Graf, Jahrgang 1969, leitet seit Anfang das lit.z Literaturhaus Zentralschweiz, das Ende 2014 in der Rosenburg (Höfli) in Stans eröffnet wurde. Die promovierte Germanistin war zuvor stellvertretende Leiterin der Abteilung Literatur und Gesellschaft bei Pro Helvetia. Das lit.z ist seit 2016 Mitglied des Trägervereins LiteraturSchweiz.
Mehr:
Über die Eröffnung (SRF, art-tv, NZZ 2014)
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